homify 360°: Wiener Einfamilienhaus

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
cj_5 - housing in urban density, Caramel architekten Caramel architekten منازل
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Das Architekturbüro Caramel schuf mit dem Projekthaus „CJ5“ nicht nur ein gestalterisches und überaus feinfühliges Design, sondern beschäftigte sich auch mit der Frage wie man die städtische Verdichtung der Randbereiche von Wien optimal ausnutzen kann. 

Geprägt ist die klassische Baustruktur von zweigeschossigen Einzel- oder Reihenhausanlagen, die eine zulässige Gebäudehöhe zwischen 4,5 und 7,5 Metern aufweisen. Die dazugehörigen Terrassen und Gärten, die sich auf der gleichen Wohnebene befinden, weisen zwar auf der einen Seite eine scheinbar hohe individuelle Lebensqualität auf. Auf der anderen Seite nehmen diese jedoch einen hohen Flächenbedarf in Anspruch und bieten jedoch nur eine geringe Wohnutzungsfläche. Mit dem Pilotprojekt Haus „CJ5“ wurde ein Einfamilienhaus mit großem Garten und Terrasse geschaffen und dennoch die Wohnnutzfläche optimiert.

Seitenansicht

Betrachten wir das Gebäude von der Seite: Anders als gewöhnliche Doppelhaushälften oder Reihenhäuser, die über eine schmale Grundstücksfläche verfügen und lediglich die zur Straße begrenzende Fläche ausnutzen, sowie eher die Höhe in Form von mehreren Geschossen, wurde hier die gesamte Länge des Grundstücks bebaut. Dadurch entsteht eine unkonventionelle Erscheinung. Das Haus beginnt, Wellen zu schlagen, die langsam auszulaufen scheinen und am Ende des Grundstücks nochmal an scheinbarer Stärke gewinnen. Das Grundstück hat eine Breite von fünf und eine Länge von 35 Metern. Möglich war die Bebauung nur, weil man an drei Seiten eine Brandschutzwand einsetzte.

Geöffnete Ansicht

Öffnet man die im Erdgeschoss liegenden Türen, gelangt man in eine relativ geschlossene weiße Raumskulptur. Diese entwickelt sich dann vertikal von dem Studio und der Garage zum Eingangsbereich in den Wohnbereich und letztlich zum Atriumsgarten. Auf diese Weise wird eine interne Reihe von sehr geräumigen Zimmerverriegelungen entwickelt, trotz der Enge der Immobilie.

Energiebilanz des Hauses: Das Gebäude ist nahezu unabhängig von der Energieversorgung, aufgrund der Photovoltaik-Module, die gen Süden auf dem Dach installiert wurden und einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. In Bezug auf die Isolationswerte handelt es sich um ein Niedrigenergiehaus.

Wohnbereich

Hier sehen wir einen Ausschnitt des Wohnbereichs. Besonderer Clou ist die Küche, die in die Aufgangstreppe integriert wurde. Der enorm hohe Raum ist geprägt von der durchgehenden Sichtbetonoberfläche, die mit Brettschalungsoptik an den Wänden und der Decke versehen wurde. So entsteht ein urbanes und industrielles Flair. Der Holzbodenbelag wurde in paralleler Ausrichtung zum Schalungsmuster verlegt und verstärkt so die horizontal gestreckte Arrangierung. Der Innenhof nimmt sich der Ausrichtung der Materialien an und setzt so die fließende Bewegung fort. Die großzügigen Öffnungen in der Dachfläche sorgen für ein helles und freundliches Raumgefühl.

Büro

Hier befinden wir uns im hinterliegenden Teil, der den Außenbereich begrenzt. Abgetrennt wird der Bereich durch eine raumhohe Glasscheibe, die es schwer macht, den eigentlichen Innen- vom Außenraum zu separieren. Die schwarzen Rahmen der Tür vermitteln zumindest unterschwellig eine gewisse Grenze.

Schlafzimmer

Das Schlafzimmer findet sich im vorderen Korpus des Hauses und besticht schon allein durch die eigentümliche Kontur des Raumes. Die Badewanne, die bündig zum Boden eingelassen wurde, stellt ein weiteres Highlight dar. Vom Fenster hinter dem Kopfteil kann man auf die Garage hinunterblicken. Das Material des Betts nimmt die Farbigkeit des Bodens auf und gliedert sich so unauffällig in das vorherrschende Konzept.

Badezimmer

Das Bad und WC schließen sich an der Seite des Gebäudes an und entwickeln sich über Farbinseln. Hier wurden rosefarbene Fliesen in kleinstmöglichem Format verwendet, die dem Beton Parole bieten. Das Bad verfolgt das Raum im Raum Prinzip. Über die Öffnungen hat man einen Blick auf die Wohn- und Büroflächen und hinaus auf den zentralen, extern gelegenen Innenhof.

Heimkino

In dem Heimkino des Hauses kann man es sich gemütlich machen. Hier wurde pedantisch darauf geachtet, den Raum in klarem Weiß zu gestalten. Drei Sitzkissen bieten eine komfortable Sitzmöglichkeit. Der Beamer projiziert das Bild an die gegenüberliegende Wand und sorgt für Kinostimmung. Und das Beste: Wenn es dunkel ist, wird alles Schwarz.

Weitere Anregungen zu Weiß findet ihr in dem Ideenbuch: Ganz in Weiß – Weiße Wohnideen

Von oben

Auf der erhöhten Terrasse hat man einen wunderbaren Blick über das Gebäude sowie in den Innenhof. Die Architekten schufen ein Haus, das alle wünschenswerten Funktionen und Räume in einem Ganzen inkludiert, ohne den wenigen Raum zu überladen. Es entsteht ein völlig natürliches Ensemble, das wie gewachsen scheint und jedes Bauteil zu einer logischen Schlussfolgerung adaptiert.

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