Kindgerecht wohnen: Die wichtigsten Sicherheitstipps

Catherina Bernaschina Catherina Bernaschina
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Wer Kinder hat, kennt diese Situation nur zu gut: Spätestens wenn das Baby mobil wird, muss man die Einrichtung komplett neu organisieren. Mit der wachsenden Neugierde der Kleinen steigt auch die Unfallgefahr. Denn alles, was es entdeckt, will es auch anfassen und erkunden. Ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit genügt, und schwupp hat das Kind euren Glastisch bestiegen oder den Farbstift in die Steckdose gebohrt. Gefahrenquellen lauern überall. Wir Erwachsenen sind uns häufig gar nicht richtig bewusst, wo sich unsere Knirpse überall verletzen können. Die meisten Unfälle geschehen im Kinderzimmer und in der Küche. Die Unfallarten reichen von Stürzen, Schnittverletzungen, Verbrühungen bis zu schwerwiegenden Vorfällen wie Verbrennungen, Vergiftungen oder Ertrinken. Damit es erst gar nicht so weit kommt, erklären wir euch, wie ihr mit ein paar vorsorglichen Maßnahmen euren Haushalt und die Möbel von „Kinderfallen“ freimachen könnt.

Türen und Möbel

Ein beliebter Zeitvertrieb von Kindern im Krabbelalter aber auch von Kleinkindern ist das Öffnen und Schließen von Türen. Das kann in erster Linie gefährlich sein, wenn eine kleine Hand, ein Finger oder Fuß dazwischen gerät. Damit dies nicht geschieht, könnt ihr Türstopper verwenden. Ein zusätzliches Risiko, das bei Türen besteht, ist, dass ein Kind sich ein- oder ausschließen könnte. Deshalb entfernt ihr am besten immer vorsorglich die Schlüssel aus den Türschlössern. Es lässt sich leider kaum vermeiden, dass sich euer Kind irgendwann an der Tür oder an den Türkanten stößt. Dasselbe gilt auch für die Möbel. Deshalb raten wir euch, an so vielen Stellen wie nur möglich Ecken- und Kantenschützer anzubringen. Die Gefahrenquellen könnt ihr gut erkennen und aus dem Weg räumen, wenn ihr auf allen Vieren bzw. auf Augenhöhe eurer Kinder eine Runde durch die Wohnung macht. Und noch was: Achtet unbedingt darauf, dass größere Möbelstücke, die umfallen könnten, gut an der Wand befestigt sind.

Außerdem sollte man bei Kindermöbeln unbedingt auf eine gute Qualität achten. Die Möbel von Gavle beispielsweise werden unter europäischen Standards gefertigt und sind zuätzlich mit Umweltzertifikaten ausgezeichnet. Aufgrund einer UV- und Kratzfestigkeit ergibt sich zudem eine besonders lange Lebensdauer.

Fenster und Balkon

Die Höhe ist des Kindes großer Feind. Besonders gefährlich sind offen stehende Fenster: Lasst eure Kinder nie alleine in die Nähe von geöffneten Fenstern oder auf den Balkon. Kleine Kinder haben einen anderen Körperschwerpunkt als wir Erwachsenen, weshalb sie schnell kopfüber hinunterstürzen. Die einfachste Lösung sind Fenstersicherungen oder Fensterschlösser. Doch die Vorsorge beginnt schon damit, dass ihr keine Stühle oder andere Möbel zum Heraufklettern unter euren Fenstern platziert. Und wenn wir gerade bei der Fenstersicherheit sind: Entfernt herabhängende Gardinenkordeln und markiert große Glasflächen mit Aufklebern, damit eure Kinder nicht dagegenrennen. Mehr als die Hälfte der Kinderunfälle zuhause sind Stürze. Nicht nur das Herunterfallen aus großer Höhe ist gefährlich. Auch ein Sturz vom Bett, Wickeltisch oder auf der Treppe kann gravierende Folgen wie z.B. ein Schädeltrauma nach sich ziehen. Der Wickeltisch gehört in die Zimmerecke (zwei schützende Wände sind besser als eine), an die Treppe gehören Treppenschutzgitter sowie Rutschkanten und an das Kinderbett gehören der Norm entsprechende Seitengitter. Der Kinderhochstuhl muss kippsicher und stabil sein und das Kind gehört immer angeschnallt.

Küche

Kleinkinder treiben sich gerne in der Küche herum. Kein Wunder: sie gehört nicht nur zu den meist genutzten Räumen, hier gibt es auch besonders viel zu entdecken: Schubladen werden herausgezogen und entleert, Schränke geöffnet und inspiziert – was je nach Inhalt nicht ganz ungefährlich ist. Messer, Zerbrechliches sowie gefährliche Küchengeräte verstaut ihr am besten in unerreichbaren oder verschließbaren Schubladen. Eine weitere Möglichkeit sind Kindersicherungen an den Schränken. Sobald eure Kinder auf eigenen Beinen stehen, multiplizieren sich die Gefahrenquellen. Ein großes Augenmerk gilt dem Kochbereich. Kocht am besten auf den hinteren Herdplatten, wo die Kleinen nicht einfach herankommen. Dreht dabei den Pfannenstiel in Wandrichtung. Es gibt auch Herdsicherungen in Form von Absperrgittern, die ihr anbringen könnt. An heißen Herdplatten können sich Kinder schmerzhaft verbrennen. Eine sicherere Lösung bieten Induktionskochfelder. Die Hitze wird nur dort durch Magnetfelder erzeugt, wo auch der Topf steht. Die Temperaturen nahe der Kochzonen bleiben im Vergleich zu herkömmlichen Kochherden relativ kühl. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, könnt ihr euren Kindern natürlich auch ein komplettes Küchenverbot erteilen.

Strom

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Auf Augenhöhe der Kleinsten befinden sich auch viele Steckdosen, Kabel und dazugehörige Elektrogeräte. Da Steckdosen für kleine Kinder ein besonders interessantes Forschungsobjekt sind, solltet ihr diese mit einer geprüften Kindersicherung oder mit Steckdosenkappen versehen. Wenn ihr die Steckdosen selten gebraucht, könnt ihr sie auch mit sogenannten Blindstopfen abdichten. So vermeidet ihr, dass die Knirpse mit spitzen Gegenständen darin herumstochern und einen gefährlichen Stromschlag abbekommen. Ihr könnt außerdem viel zur Sicherheit in eurem Haus beitragen, wenn ihr den herumliegenden Elektrokabelsalat professionell abdecken lässt oder zumindest hinter den Möbelstücken versteckt. Lasst unbenutzte Geräte wie Föns, Babyphon, Staubsauger oder Toaster nie unnötig in der Steckdose. Elektrogeräte gehören auf keinen Fall in die Nähe von Wasser. Lasst sie auch nicht auf dem Boden herumliegen oder irgendwo herunterhängen, sondern bewahrt sie außerhalb der Reichweite eurer Kinder auf. Der Elektriker kann euch zusätzlich eine FI-Schaltung montieren, die den Strom bei Kurzschluss unterbricht.

Badewanne und andere Wasserflächen

Kinder lieben es, mit Wasser zu spielen – das Element übt eine magische Anziehung auf sie aus. Spritzen und Planschen macht riesen Spaß. Doch die Nässe hat auch ihre Tücken: In der Badewanne ist es glitschig und rutschig. Eine unkoordinierte Bewegung reicht, und das Kind fällt hin. Eure Badewanne oder den Duschbereich stattet ihr daher sicherheitshalber mit Rutschsicherungen aus. Achtet zudem darauf, dass die Temperatur des Badewassers 37 Grad Celsius nicht überschreitet und dass die Kinder nicht an die Wasserhähne kommen (Verbrühungsgefahr). Wenn eure Kalt- und Warmwasserhähne getrennt sind, könnt ihr z.B. ein sogenanntes „Mischventil“ anbringen, das die Wassertemperatur kontrolliert. Lasst eure Kinder nie unbeaufsichtigt in der Badewanne, im Planschbecken oder in der Nähe von Teichen und Schwimmbecken. Bereits eine Wassertiefe von 10 cm kann zur tödlichen Gefahr für die Kleinen werden. Bis etwa zum dritten Lebensjahr haben kleine Kinder große Mühe, sich alleine aus dem Wasser zu heben, wenn ihr Gesicht unter Wasser gerät. Babys können sogar in weniger als 3 cm hohem Wasser ertrinken. Haltet darum alles, was ihr für eure Kinder zum Baden braucht in Griffnähe, damit ihr sie nie alleine lassen müsst. Und noch ein Tipp: Erlernt die lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Denn im Notfall zählt jede Sekunde.

weitere Gefahrquellen

Pro Jahr ereignen sich im Zusammenhang mit Vergiftungen ca.19.000 Kinderunfälle. Betroffen sind am häufigsten Kinder unter fünf Jahren im Vorschulalter, die ihre Umwelt riechend und schmeckend erkunden. Überprüft euer Zuhause auf potenzielle Vergiftungsquellen. Dazu gehören Substanzen wie Blumendünger, Reinigungsmittel, Medikamente, Shampoos, Kosmetika usw. Aber auch Zigaretten und Alkoholika solltet ihr unbedingt vor euren Kindern fernhalten. Die giftigen Substanzen gehören in abschließbare Schränke, am besten in unerreichbarer Höhe. Habt ihr einen eigenen Garten oder Balkon, solltet ihr euch unbedingt darüber informieren, welche Gartenpflanzen giftig und zu entfernen sind. Bereits kleinste Mengen einer Giftpflanze können bei Babys und Kleinkindern zu schweren Vergiftungen führen. Zu unseren giftigsten heimischen Pflanzen zählen blauer Eisenhut, Bilsenkraut, Engelstrompete, gemeine Eibe, Herbstzeitlose, Oleander, Stechapfel und die Tollkirsche. Farbige Pflanzenteile wie Beeren sowie saftige Früchte und Pilze sind für unsere Kleinsten besonders verlockend. Sollte euer Kind trotz aller Vorsichtsmaßnahmen mit einer giftigen Substanz in Berührung kommen, solltet ihr sofort nach der Einnahme der Giftstoffe seinen Mund spülen und je nach Vergiftungssymptomen den Arzt oder Notruf verständigen. Wie ihr euer Heim noch kindersicherer gestalten könnt, erfahrt ihr hier.

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