Alles, was ihr zum Thema Glasfasertapete wissen müsst

Sabine Neumann Sabine Neumann
California, A.S. Création Tapeten AG A.S. Création Tapeten AG غرفة المعيشة
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Wer eine strapazierfähige, pflegeleichte und langlebige Wandverkleidung sucht, greift gerne zur Glasfasertapete. Aufgrund dieser Eigenschaften kommt die Tapetenart besonders häufig in öffentlichen Gebäuden zum Einsatz. Aber eignet sie sich auch für den privaten Bereich? Wir stellen euch heute die Glasfasertapete und ihre Besonderheiten genauer vor und geben euch darüber hinaus jede Menge weitere Informationen rund ums Tapezieren, Renovieren etc.



Was ist eine Glasfasertapete?

Wie der Name schon sagt, besteht eine Glasfasertapete aus Glasfasern, genauer gesagt handelt es sich dabei um mineralische Garne, die durch Ziehen von flüssigem Rohglas entstehen. In speziellen Webstühlen werden diese Fasern dann zu einem äußerst robusten und strapazierfähigen Material verarbeitet und schließlich durch Walken oder Dämpfen veredelt. Die fertige Glasfasertapete hat in der Regel eine besondere Struktur wie zum Beispiel eine Rauten- oder Fischgrätoptik. Gemusterte Modelle dieser Tapetenart gibt es nicht, aber nach dem Tapezieren kann man eine Glasfasertapete streichen – und zwar in jeder gewünschten Farbe.

Für welche Räume eignet sich eine Glasfasertapete?

Durch ihre hohe Strapazierfähigkeit und Pflegeleichtigkeit eignen sich Glasfasertapeten besonders gut für Räume, in denen nicht nur die Optik eine wichtige Rolle spielt, sondern auch das einfache Reinigen der Wände. Deshalb findet man diese Tapetenart häufig in öffentlichen Gebäuden wie in Arztpraxen, Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten etc. Aber auch im privaten Bereich kommen Glasfasertapeten oft in Räumen wie Flur, Eingangsbereich, Bad und Küche zum Einsatz.

Glasfasertapete tapezieren: Tipps

Bevor man die Glasfasertapete tapezieren kann, muss man den Untergrund entsprechend bearbeiten, das heißt alte Tapeten restlos entfernen und eventuell vorhandene Löcher und Risse mit Spachtelmasse füllen. Danach kann man den Tiefengrund auftragen, um den darunterliegenden Putz zu sperren und zu verhindern, dass der Tapetenkleber aufgesaugt wird. Eine gründliche Grundierung ist wichtig, damit die Glasfasertapete auch wirklich hält. Durch das Profilmuster, das die meisten Glasfasertapeten aufweisen, empfiehlt es sich darauf zu achten, dass keine unsauberen Übergänge zwischen den Bahnen entstehen, sondern dass die Muster sauber ineinander übergehen. Um die Tapetenbahnen zu befestigen, benötigt man einen speziellen Glasgewebekleber aus dem Baumarkt. Damit dieser nicht frühzeitig trocknet, sollte man immer nur zwei oder drei Bahnen vorbereiten und diese anschließend direkt an die Wand bringen. Eventuelle Blasen können mit einem Spachtel von der Mitte nach außen gedrückt werden und Überstände kann man gut mit einem Cuttermesser beseitigen. Nach dem Tapezieren dauert es etwa acht bis zehn Stunden, bis die Glasfasertapete vollständig getrocknet ist.

Vorteil 1: robust

Der wohl überzeugendste Vorteil, den Glasfasertapeten mitbringen, ist ihre Strapazierfähigkeit. Durch das dichtgewebte, mineralische Material entsteht eine hohe Formstabilität und somit Robustheit. Da Glasfasertapeten keine Feuchtigkeit aufnehmen, können sie auch nicht aufquellen wie andere Tapetenarten. Ihre besondere Beschichtung macht diese Tapete schlag-, kratz- und stoßfest.

Vorteil 2: pflegeleicht

Die bereits genannten Eigenschaften sorgen darüber hinaus dafür, dass man eine Glasfasertapete problemlos abwaschen kann. Wenn nötig, kann sie sogar mit Desinfektionsmitteln gereinigt und gescheuert werden. Gerade in Kombination mit einem Anstrich aus Latexfarbe wird das Material einer Glasfasertapete nahezu steril, was sie auch zu einer guten Alternative zu Fliesen macht, da hier die Fugen fehlen, die anfällig für sich vermehrende Krankheitserreger sind.

Vorteil 3: langlebig

Ihre Robustheit sorgt dafür, dass Glasfasertapeten eine extrem lange Lebensdauer mitbringen. Sie können bis zu zehnmal überstrichen werden und dennoch bleibt die Struktur der Tapete immer noch sichtbar. Eine korrekt tapezierte Glasfasertapete kann durchaus bis zu 30 Jahre lang an der Wand bleiben.

Vorteil 4: nicht brennbar

Ein weiterer Vorteil von Glasfasertapeten: Sie gelten als nicht brennbar und schwer entflammbar und gehören der Brandschutzklasse 1 an. In einem Brandfall entstehen keine Giftgase. Diese Eigenschaften sind auch mit ein Grund dafür, dass man diese Art der Tapete so gerne in öffentlichen Gebäuden verwendet, wo Baumaterialien in der Regel bestimmten Brandschutzklassen genügen müssen.

Nachteil 1: schwer zu verarbeiten

Da der Dispersionskleber, mit dem man eine Glasfasertapete kleben muss, innerhalb von 15 Minuten trocknet, muss man beim Tapezieren zügig arbeiten. Auch ein Nachjustieren ist nicht mehr möglich, wenn die Tapete einmal an der Wand hängt. Es gilt also, nicht nur schnell, sondern auch äußerst präzise zu arbeiten, wenn man eine Glasfasertapete tapezieren möchte. Und auch beim Entfernen können Komplikationen auftreten, da sich diese Tapeten in der Regel nicht so einfach wieder abnehmen lassen, sondern häufig sogar abgeschliffen werden müssen.

Nachteil 2: gesundheitsbelastend

Beim Renovieren und Entfernen einer Glasfasertapete muss man vorsichtig sein, denn freigesetzte Fasern und Glasstaub können Haut und Atemwege schädigen. Genauso kann der Dispersionskleber allergische Reaktionen auslösen. Experten empfehlen also, bei der Arbeit mit Glasfasertapeten unbedingt Schutzkleidung zu tragen.

Nachteil 3: teuer

Im Vergleich mit einer Raufaser- oder Vliestapete von durchschnittlicher Qualität sind die Kosten für eine Glasfasertapete höher. Sie kostet in etwa 12 Euro pro Quadratmeter. Allerdings ist sie auch deutlich länger haltbar als die Alternativen, sodass sich der Preis auf lange Sicht doch wieder relativiert.

Nachteil 4: umweltbelastend

Die Entsorgung ist bei Glasfasertapeten ebenfalls ein Nachteil, denn sie dürfen nicht in den normalen Hausmüll, sondern müssen aufgrund ihrer Mineralfasern als Sondermüll entsorgt werden, genauso wie Glaswolle oder andere Dämmstoffe. Am besten erkundigt man sich beim örtlichen Recyclinghof nach entsprechenden Behältern für eine korrekte Entsorgung.

Nachteil 5: nicht staubabweisend

Durch die statische Ladung zieht das Material der Glasfasertapete Staub an. Für Hausstauballergiker ist diese Tapetenart also trotz ihrer guten Reinigungseigenschaften eher ungeeignet. Nicht ansiedeln können sich auf der Tapete hingegen Schimmel und Sporen.

Nachteil 6: ungünstig für das Raumklima

Für die Themen Sauberkeit und Langlebigkeit ist die Tatsache, dass Glasfasertapeten keine Feuchtigkeit aufnehmen, von Vorteil. Auf der anderen Seite bringt genau diese Eigenschaft auch wieder einen Nachteil mit sich, denn eine Tapete, die keine Feuchtigkeit aufnimmt und wieder abgibt, ist ungünstig für das Raumklima – erst recht, wenn sie mit Latex- oder Dispersionsfarbe überstrichen wurde. Auch der verwendete Dispersionskleber kann ausgasen und das Raumklima belasten.

Nachteil 7: keine Muster möglich

Zum Schluss noch ein optischer Nachteil für alle, die ihre Tapete gerne gemustert mögen. Glasfasertapeten verfügen zwar über eine Struktur, aber kommen nicht mit Muster daher. Gestrichen werden kann sie zwar, aber wer besondere Designs, Prints und Musterungen sucht, sollte lieber auf eine Vliestapete zurückgreifen.

Fazit Glasfasertapete

Aufgrund ihrer extremen Robustheit, Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit sind Glasfasertapeten optimal geeignet für den öffentlichen Bereich. Die fehlende Feuchtigkeitsregulierung und deren Effekte auf das Raumklima hingegen sowie die Gefahren und Schwierigkeiten beim Renovieren schlagen hingegen für den privaten Wohnbereich, vor allem im Schlaf- und Wohnzimmer, eher negativ zu Buche. Im Flur oder auch in Küche und Bad können Glasfasertapeten jedoch wieder ihre Vorteile ausspielen.

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